Die Wahl der Schneckengeometrie hat einen erheblichen Einfluss auf das Schmelzen, Mischen und Fördern von Materialien im Extrusionsprozess. Hier ist wie:
Schmelzen: Die Schneckengeometrie hat großen Einfluss auf den Schmelzprozess, indem sie die Verweilzeit des Materials im Extruderzylinder und die Wirksamkeit der Wärmeübertragung bestimmt. Eine längere Schnecke mit einem größeren Verhältnis von Länge zu Durchmesser ermöglicht eine längere Einwirkung des Materials auf die Heizelemente und erleichtert so ein umfassendes Schmelzen. Diese verlängerte Verweilzeit ist besonders bei Thermoplasten mit hohen Schmelzpunkten oder schlechter Wärmeleitfähigkeit von Vorteil. Spezielle Schneckenkonstruktionen wie Barriereschnecken führen gezielt Barrieren oder Unterbrechungen im Fließweg ein und verlängern so effektiv die Hitzeeinwirkung des Materials. Diese Unterbrechungen erzeugen Zonen mit erhöhtem Druck und erhöhter Scherung, was ein gründlicheres Schmelzen durch Aufbrechen von Polymeragglomeraten und eine Verbesserung der Wärmeübertragungseffizienz fördert.
Mischen: Die Schneckengeometrie ist entscheidend für die homogene Vermischung der Materialien im Extrusionsprozess. Durch die Integration verschiedener Mischelemente in das Schneckendesign, wie z. B. Mischabschnitte, Knetblöcke oder verteilende Mischelemente, wird das Mischen von Additiven, Farbstoffen oder mehreren Polymerkomponenten verbessert. Diese Elemente stören den Materialfluss, induzieren chaotische Bewegungen und erleichtern intermolekulare Wechselwirkungen. Die Anordnung, Größe und Konfiguration dieser Elemente bestimmen den Grad der erzielten Durchmischung. Beispielsweise erhöht eine höhere Anzahl von Knetblöcken die Intensität des Mischens, indem sie zusätzliche Scher- und Dehnkräfte auf das Material ausüben und so die Dispergierung und gleichmäßige Verteilung von Zusatzstoffen oder Füllstoffen fördern.
Fördern: Die Schneckengeometrie wirkt sich direkt auf die Fördereffizienz des Extruders aus, indem sie das pro Zeiteinheit transportierte Materialvolumen und den Druckaufbau entlang der Schnecke beeinflusst. Die spiralförmigen Schneckengänge fungieren als Förderer und schieben das Material vom Zufuhrbereich in Richtung der Matrize. Die Tiefe, Steigung und Form dieser Stege spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Fördereffizienz. Eine größere Flugtiefe ermöglicht den Transport eines größeren Materialvolumens pro Umdrehung, während eine größere Steigung zu einem schnelleren Materialfluss führt. Die Optimierung dieser Parameter erfordert jedoch sorgfältige Überlegungen, um eine übermäßige Scherung oder eine Verschlechterung des Materials zu verhindern. Das Kompressionsverhältnis der Schnecke, das das Verhältnis der Tiefe der Einzugszone zur Tiefe der Dosierzone darstellt, beeinflusst die Fördereffizienz. Ein höheres Kompressionsverhältnis erhöht den Druckaufbau entlang der Schnecke, was den Materialtransport unterstützt, aber auch Auswirkungen auf Schmelz- und Mischprozesse hat.